2.3.8 Zusammenfassung

Wie in den vorigen Abschnitten zu erkennen war, ist die Radikalproduktion nicht schwierig. Es existieren verschiedene Verfahren sowohl zur HO2- als auch zur OH-Produktion, wobei die meisten zur HO2-Produktion geeignet sind. Für längerkettige Peroxyradikale existieren nur die Verfahren aus 2.3.3, 2.3.6 und 2.3.7.

Die meisten Methoden sind nur zur Produktion eines bestimmten Radikals geeignet. Hier sticht die Wasserphotolyse aus der Masse heraus, da mit ihr unterschiedliche Radikale produziert werden können.

Problematisch ist in allen Fällen die Bestimmung der Konzentration. Aufgrund der zur Kalibration für Außenluftmessungen benötigten niedrigen Radikalkonzentration können spektrometrische Meßverfahren zur Bestimmung der Radikalkonzentration in der Quelle nicht angewandt werden. Bei einigen Verfahren kann man die Produktion durch die Messung von anderen Stoffen beziehungsweise Parametern, sowie die Verwendung von Literaturwerten berechnen. Andere Verfahren verlassen sich auf die aus der Literatur bekannten Reaktionsraten und die Bestimmung weiterer Parameter in Vorversuchen.

Bei den meisten Verfahren treten Verlustprozesse auf, die nicht leicht abschätzbar sind. Sie können zu einer Verfälschung der berechneten Radikalkonzentration und somit zu einer fehlerhaften Kalibration führen.

Da jede der vorgestellten Quellen Vor- und Nachteile hat, kann man keine von ihnen allgemeingültig als beste Quelle bezeichnen. Jeder Meßaufbau hat spezifische Anforderungen an die Quelle, die nicht von allen erfüllt werden können. Daher muß für jeden einzelnen Meßaufbau abgewogen werden, welche Quelle am sinnvollsten zu verwenden ist.

In der Praxis hat sich die Wasserphotolysequelle bei den meisten Arbeitsgruppen durchgesetzt, da sie auf Meßkampagnen leicht zu handhaben ist und die größte Variabilität bei der Erzeugung verschiedener Radikalsorten aufweist.