1. chemischer Reaktor, in dem die Radikalkonversion stattfindet,
2. Gaszumischsystem für den Reaktor,
3. Detektoreinheit mit einem Stickstoffdioxid-Detektor,
4. Datenerfassungs- und Auswertesystem,
5. Kalibrationseinheit für die NO2-Empfindlichkeit des Detektors.
Hinzu kommt die Radikalkalibrationsquelle, die im folgenden Kapitel
behandelt wird.
In der Abbildung 2 sind die ersten vier Komponenten des Systems dargestellt. Eine Pumpe saugt die Meßluft in den Reaktor, dort mischt sie sich mit den zugegebenen Gasen NO, CO und N2 und gelangt durch einen Schlauch in den NO2-Detektor. Direkt vor dem Detektor befindet sich eine weitere Stelle, an der Gas zugegeben wird. Dabei handelt es sich um einen kleinen N2-Fluß von ca. 30 ml/min, der über eine NO2-Permeationsquelle fließt, die sich in einem auf 40 ± 0,3 °C temperaturstabilisierten Ofen befindet. Das aus dem Ofen mitgeführte NO2 dient der Linearisierung des Detektorsignals, da der NO2-Detektor für niedrige NO2-Konzentrationen ein stark nichtlineares Verhalten zeigt. Im Detektor kommt es zur Chemolumineszenzreaktion des Stickstoffdioxids aus dem Reaktor mit einer Luminollösung (siehe Detektor-Abschnitt, S. 32).
Der Gesamtfluß durch das System wird mit Hilfe eines elektronischen Durchflußreglers (Elektr. FC) kontrolliert, der sich zwischen Abgaspumpe und Detektor befindet. Dort ist auch eine Reinigungseinheit für das Abgas (Abgasscrubber) in die Leitung eingebaut. Es handelt sich dabei um eine Edelstahlpatrone mit Pellets aus Aluminiumoxid, die mit 0,5% Platin beschichtet sind, und eine Patrone mit Aktivkohle. Die Patrone mit den Al/Pt-Pellets oxidiert die nicht umgewandelten NO- und CO-Moleküle zu NO2 und CO2 und ist auf Temperaturen über 200°C geheizt, um die Konversion des CO zu verbessern. Die Aktivkohle wird benötigt, um das NO2 zu absorbieren.
Reaktor:
Der Reaktor besteht aus einem speziell angefertigten Glasrohr. Eine detailliertere Darstellung mit Abmessungen ist in Abbildung 3 gezeigt. Bei dem hinteren Gasadditionspunkt handelt es sich um einen einfachen Glasstutzen, durch den die Gase beigemengt werden. Am vorderen Additionspunkt werden die Gase durch eine Ringfritte zugegeben, um ein möglichst gleichmäßiges Einströmen der Gase zu gewährleisten. Aufgrund der Geometrie und des Gasflusses im Reaktor kann davon ausgegangen werden, daß in ihm laminare Strömung herrscht. Zur Beurteilung, ob ein laminares Profil vorliegt, kann die dimensionslose Reynoldszahl Re verwendet werden.
Ein Umschlagen der Strömung von laminar zu turbulent erfolgt bei
Werten oberhalb der kritischen Reynoldszahl von Re 2300. Im Reaktor
wird mit der mittleren Gasgeschwindigkeit von 9,3 cm s-1 und
dem Durchmesser d = 2 cm gemäß (Gl.6) ein Wert von
Re
= 130 erreicht. Nur direkt hinter der dünnen Ansaugnase wird Turbulenz
erwartet.
Durch die gleichmäßige
Zugabe der Gase am ersten Punkt, soll der laminare Luftstrom nicht allzusehr
gestört werden, so daß die zugemischten Gase die höchsten
Konzentrationen am Rand des Detektors aufweisen. Dies ist wichtig, um eine
kleine Wandverlustrate des Detektors zu erhalten. Diffundieren die Radikale
in Richtung Wand, wird durch die hohe NO- bzw. CO-Konzentration die Wahrscheinlichkeit
zur Reaktion mit diesen Gasen erhöht, so daß es nicht sofort
zu Reaktion mit der Wand, sondern zu weiteren Radikalumwandlungszyklen
kommt.
Der Abstand zwischen den Gasadditionspunkten ist so gewählt, daß
sich eine durchschnittliche Aufenthaltszeit von ca. 2,4 Sekunden zwischen
den beiden Punkten ergibt. In Modellrechnungen wurden niedrigere Zeiten
als optimal bestimmt [Hastie et al., 1991, Cantrell et al., 1993].
In der Praxis zeigt sich jedoch, daß die Modellrechnungen zu kurze
Zeiten ergeben, da eine gewisse Zeit zur Durchmischung der Gase im Reaktor
nötig ist [Clemitshaw et al., 1997].