Dazu strömt
synthetische Luft durch ein Reaktionsrohr, in dem sich ein zweites Rohr
befindet, an dessen Ende ein Heizdraht angebracht ist. Durch das innere
Rohr wird ein Gemisch aus molekularem Wasserstoff und Helium geleitet,
so daß am glühenden Heizdraht atomarer Wasserstoff gebildet
wird. Da sich der Heizdraht am Ende des inneren Rohrs befindet, kommt es
direkt dahinter zur Peroxyradikalproduktion durch die Reaktion der Wasserstoffatome
mit Luftsauerstoff aus dem äußeren Rohr (R.11).
Die Menge der gespaltenen Wasserstoffmoleküle am Heizdraht ist unbekannt, weshalb die Radikalkonzentration ebenfalls unbekannt ist.
Weißenmayer, 1989 und 1994 hat diese Quelle verwendet und versucht, sich die Eigenreaktion der Radikale zu nutze zu machen, um die Radikalkonzentration zu bestimmen. Das innere Rohr ist so eingebaut, daß es beweglich in Richtung der Längsachse des äußeren Rohrs ist. Durch unterschiedliche Positionierung des inneren Rohrs können verschiedene Reaktionszeiten für die Radikaleigenreaktion vor der Messung durch den Radikaldetektor erreicht werden.
Da es sich bei
der Eigenreaktion um eine Reaktion zweiter Ordnung handelt, müßten
die inversen gemessenen Signale des Detektors aufgetragen gegen die Zeit
eine Gerade mit einer Steigung proportional zur Reaktionsrate der Eigenreaktion
ergeben. Das erwartete Verhalten ist jedoch nicht zu beobachten. Die Ergebnisse
sprechen deutlich für einen Radikalverlust 1. Ordnung, was einer Verlustreaktion
der Radikale an der Wand entspricht.
Dieses Quellenprinzip ist deshalb für die Kalibration eines Detektors bei bodennahen Bedingungen (p=1013 hPa) nicht zu verwenden, da die Wandverlustrate deutlich größer ist als die Verlustrate der Radikale durch Eigenreaktion. Nur bei Radikalkonzentrationen, die mehrere Größenordnungen über den atmosphärisch erwarteten Werten liegen, beginnt der Verlust durch Eigenreaktion für diesen Aufbau zu dominieren.