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Einleitung

Spätestens seit der Erkenntnis, daß menschliche Einflußnahme negative Auswirkungen auf die lebensbeschützende Ozonschicht hat, besteht kein Zweifel mehr am Nutzen der routinemäßigen (globalen) Messung von Ozon und anderen relevanten Spurengasen. Neben der boden- und flugzeuggestützten, ist die globale satellitengestützte Fernerkundung verschiedenster atmosphärischer Parameter in den letzten zwei Jahrzehnten vorangetrieben worden.

Die Bestimmung der Konzentration einer ganzen Reihe von Spurengasen in der terrestrischen Atmosphäre wird im ultravioletten und sichtbaren (UV-VIS)ALT Spektralbereich durchgeführt. Die Auswertungsmethoden von spektral aufgelösten Streulichtmessungen im UV-VIS nutzen die Tatsache, daß viele Gase charakteristische spektrale Signaturen im Streulicht hinterlassen. Solche Methoden benutzen die unterschiedliche Tiefe der Absorptionslinien als Maß für die Spurengaskonzentration. In diesem Zusammenhang hat in den letzten Jahren die Differentielle Optische Absorptions Spektroskopie (DOAS) Methode an Bedeutung gewonnen. Diese Methode erfordert die Messung eines Streulichtspektrums, das durch Absorption beeinflußt wurde sowie die Bestimmung eines sogenannten Hintergrundspektrums, welches möglichst unbeeinflußt von der Absorption geblieben sein sollte. Die Bestimmung der Spurengaskonzentrationen wird dann durch Anpassung des Logarithmus des Verhältnisses beider Spektren bezüglich sogenannter Referenzspektren durchgeführt. Dieses Verfahren erweist sich aber als problematisch, da solare FRAUNHOFERlinien und die Absorptionslinien selbst im Streulichtspektrum weniger tief sind als im Hintergrundspektrum. Dieser Effekt wird gemeinhin als Auffüllung oder nach einem seiner Entdecker (Grainger & Ring, 1962) als RING Effekt bezeichnet. Allgemein wird er bei Streulichtmessungen, sowohl in Boden- als auch Satellitengeometrie beobachtet. ,,Sichtbar``, in Form von Nettostrukturen, wird dieser Effekt (nicht nur) im Rahmen der DOAS Auswertung, wenn aufgefüllte und nicht-aufgefüllte Spektren miteinander verglichen werden. Hierbei handelt es sich nicht um konstante Strukturen, sondern solche, die vom atmosphärischen Zustand und der Beobachtungsgeometrie abhängen.

Jüngere Untersuchungen (Fish & Jones, 1995) zeigten, daß für bestimmte Bedingungen neben der Auffüllung der FRAUNHOFERlinien auch die Gasabsorptionslinien selbst aufgefüllt werden.

Für beide Auffüllungsarten gilt: bleiben die Strukturen in der Auswertung unberücksichtigt, so sind zum Teil signifikante Auswirkungen zu erwarten.



 

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Marco Vountas